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Gedanken zu einem Vortrag

von Klaus Buschendorf

In der Schweiz hielt Andreas Clauss einen Vortrag. Ich weiß nichts von ihm und würde ihn auch heute noch nicht kennen, hätte ich nicht von einem Freund aus dem Internet einen Link gesendet erhalten. Eine Stunde hörte und sah ich – das war für mich eine neue Gedankenwelt. Der Vortragende hat kaum etwas bewiesen. Er verwies selbst auf Lücken und bat, man möge sich dort kundig machen. Das könne jeder.

Auf die letzte seiner „Lücken“ möchte ich eingehen. Er zeigte die Europafahne mit den zwölf Sternen. Ein Journalist habe ihm erklärt, damit seien die zwölf Stämme Israels gemeint. Das kann natürlich
sein, meine ich. Aber die Zahl zwölf ist eine uralte Zahl in der Kultur Europas. Zwölf Feen lud der Märchenkönig zur Hochzeit seiner Prinzessin, zwölf Geschworene sitzen im Schwurgericht, zwölf Gedecke hat die altehrwürdige Familientafel – ob es wirklich zwölf Stämme Israel gab, weiß kein
Historiker genau. Das könnten europäische Juden im Nachhinein auch erst festgelegt haben.

Aber dieser Vortrag will nicht beweisen. Er spannt einen Bogen aus jedermann Bekanntem und fügt ihn zu einem überschaubaren Ganzen. Und dies ist beängstigend. Es ist so beängstigend, dass man sofort abwehren möchte: Das kann gar nicht, das darf nicht wahr sein! Und instinktiv fühlt man im Geheimen:
Es könnte stimmen! Und nur Angst will dich hindern, es zu glauben. Denn man ist erschlagen von soviel Drohung, einer Drohung, welche seit Jahrhunderten auf der Menschheit lastet: der Weltherrschaft
weniger Menschen.

Man muss den Blick vom Heute lösen, will man diesen Gedanken folgen. Man braucht Mut, generationenweit zu denken, Geschichte ganz neu zu sehen. Unwillkürlich muss man den Mut, die
Klugheit der Menschen bewundern, die auf jener anderen Seite stehen – jener, welche die Weltherrschaft anstreben. Und dann steigt die Frage aus dem eigenen Inneren: Für wen dieser „Mut“, diese „Klugheit“, diese „Weitsicht“?

Und dort sieht man das Bedrohliche. Und man wertet „Dummheit“, „Kurzsichtigkeit“ neu, welche man im Alltag so oft zu beobachten scheint. Folgt man der Logik von Andreas Clauss, scheint ein Plan dahinter zu stehen, wie diese Gruppe Menschen (in anderen Quellen spricht man von 500 Familien) seit Jahrhunderten zielbewusst die Weltherrschaft anstrebt. Diese Gruppe scheint heute kurz vor ihrem
Ziel zu stehen. Die von ihr ausgelöste Finanzkrise soll die ganze Welt erfassen und eine „neue Weltordnung“ installieren. Nicht mit einem „Riesenkrieg“, wie ihn Verfasser alter utopischer Romane zur Installierung der Weltherrschaft sich ausdachten, sondern mit der von ihnen vor Jahrhunderten erfundenen eigenen Waffe, der heutigen Geldordnung, soll dieser Sieg über die gesamte übrige Menschheit errungen werden. In diesem seit Langem geführten Streben spielten selbst Weltkriege nur eine untergeordnete Rolle. Nein, die Weltherrschaft erringt man gänzlich anders.

Allerdings glaube ich nicht an einen solchen klaren, jahrhundertealten Plan. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich relativ viele (eventuell 500 Familien) auf einen solchen einigen können. Viel eher stelle ich mir vor, dass unter ihnen immer wieder Konflikte aufbrechen. Auch ihr Handeln muss von kurzfristigem Reagieren auf sich verändernde Situationen bestimmt sein. Allerding verlieren sie ihr Ziel nicht aus den Augen. Solche Konflikte schaffen Situationen, in denen Zipfel des gemeinsamen Geheimnisses an die Welt gelangen. Solche Zipfel fügte Andreas Clauss zusammen. Und findet Möglichkeiten, wie wir „übrigen“ Menschen den Weltherrschaftsstrebern entgegen treten können.

Denn wir können es – wenn wir die Gefahr erkennen und uns nicht schaudernd zurückziehen in die eigenen vier Wände.

 

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